In dem Video mit dem Titel “Auch Günther Jauch stand auf der Payroll des Drückerkönigs” ist ein junger Jauch zu sehen, der vor AWD-Mitarbeitern auf einer Bühne mit dem damals noch schnauzbärtigen Maschmeyer steht. Der Clip aus dem Jahr 1991 zeigt den Ausschnitt, in dem Jauch eine Erklärung dafür abgibt, warum er denn überhaupt zugesagt hat.
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So hätte er seinen Kollegen Thomas (Anm. d. Red.: Thomas Gottschalk) gefragt, ob das in Ordnung sei, hier aufzutreten. Gottschalks Antwort sei gewesen (via Stefan Niggemeier): “Kenn ich, kenn ich. War ich auch schonmal. Hab ich doch selber schon gemacht. Kannste hingehen, überhaupt kein Problem. Die Leute sind prima, und der Chef" — hat er mir zumindest gesagt, ich weiß nicht, wie gut Sie sich kennen — hat er gesagt, "ist auch in Ordnung.”
Das Video, hochgeladen im März 2011, wurde bereits im Vorfeld der Sendung in den sozialen Netzwerken herumgereicht. Es zeigt Jauch und Maschmeyer als alte Bekannte – wenn mittlerweile auch wider Willen. Denn via Bild lässt der AWD-Gründer nun verlauten: “Nach meiner Erinnerung habe ich Herrn Jauch 18.000 Mark plus Umsatzsteuer für den Auftritt gezahlt.” Allerdings hätte Jauch später vor dem Landgericht Köln geklagt, weil ein Video des Auftrittes unter AWD-Mitarbeitern weitergereicht wurde. Schließlich hätte der Moderator bei einem Vergleich 69.000 Mark bekommen.
Bei der "Günther Jauch"-Sendung vom vergangenen Sonntag ging es um Moral und Gier von Managern. Schließlich zeigte die Redaktion in einem Einspieler Ausschnitte aus einer AWD-Versammlung, die Jauch als “sektenartig” bezeichnete. Dass er selbst einst überaus aktiver Teil einer solchen Veranstaltung gewesen war, das reißt Jauch kurz und nebulös an: “Ich hab selber mal vor mehr als 20 Jahren bei Ihnen erlebt, wie Sie da Leute motivieren.”
Kurz vor Ende der Sendung rief Maschmeyer noch, dass die Gebührenzahler ja auch nicht entscheiden dürften, wieviel Jauch verdient und der Staat sollte nicht festlegen dürfen, wieviel Geld ein Künstler bekommt. Der Moderator blickte perplex in die Kamera und resümierte: “Dann haben wir das heute Abend mal geklärt”. Dabei waren die Verquickungen zwischen dem gut verdienenden Moderator und seinem illustren Gast selten so unklar wie bei dieser Sendung.