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Wochenrückblick: Stell Dir vor, "Hart aber fair" lädt einen AfD-Mann ein und alle flippen aus ...

Der Auftritt des AfD-Politikers Uwe Junge bei "Hart aber fair" in dieser Woche sorgte für mächtig Wirbel. Manche Kritiker machen es sich dabei womöglich zu einfach. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" degradierte Journalismus kurzzeitig zum Mini-Job. Und die FAZ zeigt, dass die Reportage auch nach Relotius noch ein eine gute Stilform sein kann. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer05.07.2019 13:43
Uwe Junge bei "Hart aber fair", Reportage alter Schule in der FAZ, Mini-Job beim "Stadt-Anzeiger"
Uwe Junge bei "Hart aber fair", Reportage alter Schule in der FAZ, Mini-Job beim "Stadt-Anzeiger"

Große Aufregung gab es in dieser Woche, weil die Redaktion von "Hart aber fair" den AfD-Politiker Uwe Junge in die Sendung eingeladen hatte. Thema war der Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke durch einen Rechtsextremen, Titel: "Aus Worten werden Schüsse: Wie gefährlich ist rechter Hass?" Dass dazu auch jemand von der AfD dabeisaß, sollte nicht verwundern. Immerhin wurde der Partei vielfach vorgeworfen durch das Schüren von Hass und Hetze so etwas wie geistige Wegbereiter für den Mord an Lübcke zu sein. Nun war es aber im Verlauf der Sendung so, dass sich AfD-Mann Junge leider, leider nicht als Hetzer vorführen ließ, sondern als durchaus gemäßigt präsentierte. Am Ende, so die Lesart vieler, kamen er und die AfD dabei viel zu gut weg. War Moderator Frank Plasberg zu zahm? Darf/soll eine Redaktion zu solch einer Sendung überhaupt einen AfD-Vertreter einladen? Medien griffen zur Stopp-Uhr und maßen nach, dass Junge mehr Redezeit hatte als die übrigen Teilnehmer (was nicht verwunderlich ist, da sich große Teile der Debatte eben um die Verantwortung der AfD drehten).

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